Mittwoch, 20. September 2017

Slippery when cold

Beim Check in auf dem Campground am Montag Nachmittag sah die Wettervorhersage für die kommenden Tage nicht wirklich prickelnd aus. Dienstag Regen bei ca. 5°C und die Tage drauf Schnee. Da wir das Wetter ja bekanntlicherweise nicht ändern können, blieb uns eh nicht anderes übrig als es so zu nehmen wie es kommt. Ein wenig Regen wird schon nicht so schlimm sein, im Zweifel kaufen wir uns einen Regenschirm.

Was uns heute Morgen dann präsentiert wurde war im ersten Moment noch richtig romantisch.


Vereinzelt wurden frohe Weihnachten gewünscht.

Was zunächst nur vereinzelte Schneeflocken waren, wurde irgendwann zu einem ausgewachsenen Schneeschauer, der auch nicht enden wollte. Echte Winterreifen?? Fehlanzeige!!!

Die Optionen wurden hin und her gewälzt. Abwarten und auf besseres Wetter hoffen, vielleicht kommt ja der Winterservice und räumt die Wege, Abfahren, bevor es zu arg wird. Letztlich blieb uns nichts anderes übrig als es zu versuchen. Was dann kam lies mir das Blut in den Adern gefrieren. Die Ausfahrt aus unserem Campground lag mitten im Wald und nach einer Kurve ging es steil den Berg rauf. Kurz vor der Kuppe drehten die Hinterräder durch, nichts ging mehr. Was nun ??? Stehen bleiben und auf Hilfe hoffen??? Oder den Berg runter rollen ??? Stehen bleiben war keine Option, also den Berg runter. Nun begann die so ziemlich schlimmsten Sekunden meines Lebens. Die Kiste fing an zu rutschen und ich verlor fast die Kontrolle. Zum Glück hing die Straße weder nach rechts noch nach links, so dass ich mit viel Dusel in eine freie Campsite am Fuße des Hanges rückwärts einparken konnte.

Wieder hieß es Kriegsrat zu halten. Ein weiterer Camper bestätigt dass es die nächsten 3 Tage weiter schneien soll. Was unsere Situation nicht verbessert. Die einzige Option war die Einbahnstraße in entgegen gesetzter Richtung zu nehmen, da diese weniger Steigung hatte. Nachdem wir allen unseren Mut zusammen genommen haben, haben wir es gewagt und es stand fest 2 weitere Nächte auf unserer Campsite wird es nicht geben (die Campsite befand sich auf einem Hügel im Wald, jedoch in einer Senke). Da fahren wir auf gar keinen Fall wieder hinauf, sollten wir die Abfahrt zum Campranger schaffen. Glücklich unten angekommen und mit zittrigen Händen checkten wir beim Ranger aus.

Nun hieß es sich auf unsere Highlights hier im Park zu beschränken - Mammoth Hot Springs, Grand Prismatic und Old Faithful. Mammoth. Hot Springs war schon gesperrt - somit hatte sich dieses Ziel erledigt. Also auf auf den unteren Loop und dann unten raus Richtung Grand Teton - so war der Plan.

Und los ging die Fahrt:







Glücklich endlich einen Parkplatz am Grand Prismatic ergattert zu haben - was nicht so einfach war, weil die lieben PKW-Fahrer die Bus-und Wohnmobilparkplätze in Beschlag nahmen, erfreuten wir uns dann an diesen tollen Bildern.





Asiatin im Minionskostüm, die kam sich kein Stück dämlich dabei vor....

Anschließend viel Old Faithful wegen plötzlich einstetzendem Schneeschauer aus -also wir waren da, aber er wollte einfach nicht sprudeln. Schade eigentlich - umsonst eine halbe Stunde in der Kälte gesessen und anschließend ausgesehen wie ein Schneemann.





Von hier wollten wir Richtung Süden raus aus dem Park in Richtung Grand Teton Nationalpark.


Am Kreis ist der Old Faithful, alles was südlich davon kommt ist mehr oder weniger gesperrt. Wie man sieht, die einzige Ausfahrtmöglichkeit für uns war nur noch Richtung Westen. Jetzt stehen wir im Yellowstone und überlegen wie die Reise weitergeht und vor allem wie wir aus dem Schnee wieder rauskommen - und das so schnell wie möglich. Also neuer Plan alles zurück und Übernachtung in West Yellowstone. Dann standen wir plötzlich im Stau - warum seht selber:







Eine riesige Bisonherde überquerte immer einzeln die Straße.

Ab morgen bewegen wir uns in wärmere Gefilde Richtung Süden. Neues Ziel Salt Lake City, wollten wir uns zwar nie anschauen, aber da ist es wärmer und schneefrei. Naja die City werden wir uns nicht anschauen, aber den See.


In diesem Sinne...

3 Kommentare:

  1. Olli, auch wenn du sicher gerne auf die Erfahrung mit den Fahreigenschaften der RV's bei Schnee und Eis verzichtet hättest und ihr euch die Tage im Park ganz anders gewünscht hattet, für uns Leser sorgen eure Erlebnisse für einen klasse Spannungsbogen in diesem Bericht! ;-)
    Liebe Grüße Marei

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  2. Ich denke mal, es ist ein Urlaub, den ihr in Erinnerung behalten werdet. Mir ist beim Lesen des Berichtes etwas warm geworden. Passt gut auf euch auf und jetzt nur noch ungefährliche Erlebnisse bitte.Liebe Grüße wünscht deine Mutter und auch Grüße von Karola. Sie kann diesmal nicht antworten,warum auch immer ...In ein paar Tagen ist sie auch unterwegs in die USA. Danke für die tollen Fotos !

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  3. Ja, Abenteuer pur- bestimmt unvergeßliche Momente, aber ich denk man wird immer wieder entschädigt und ihr seht auch ganz entspannt aus! Weiterhin viel Spass, mal schauen,was oder wer noch kommt!!!!!!!

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